nach dem Orlando Furioso von Ludovico Ariosto, zum 175. Jubiläum des HKV 6.-28.06.18 Künstlervereins
Bürgersaal, Neues Rathaus, Trammplatz 2, 30159 Hannover
Vernissage. 6.06.18, 18:00
Karin Bach, Svetlana Bertram-Belash, Shann Born-Kraeff, Hartmut Brandt, Erika Ehlerding, Elena Erhart-Villanueva, Petra Freese, Rolf-H. Geller, Antje Hinze, Ursula Jenss-Sherif, Galina Kapitan, Yasemin Kekec, Marion Kerns-Röbbert, Irene Klaffke, Addi Kremer, János Nádasdy, Pietro Nickl, Carmen Repinski, Ingrid Rogge, Ludmila Sauerwein, Gisela Schmid, Birgit Schrader, Barbara Sowa, Hinrich Storch, Stefan Stettner, Sabine Thatje-Körber, Robert Titze, Sotirios Tsionis, Assunta Verrone
Rahmenprogramm:
Mi, 13. 06.18, 18:00, Jeanne Hamilton: Performance: Death and Loss
Bürgersaal, Neues Rathaus, Trammplatz. 2, 30159 Hannover
Fr, 22. 06.18, 18:00, Julia Kokke (Sängerin) und Christoph (Showpartner):
Minical (Mini-Musical): Rodeo
Bürgersaal, Neues Rathaus, Trammplatz. 2, 30159 Hannover
Sa, 23. 06.18, 17:00, Duo Commedia Nova: Orlando Furioso, Literarisches
Konzert mit Marionetten- und Maskenspiel
Bürgersaal, Neues Rathaus, Trammplatz 2, 30159 Hannover
So, 24. 06.18, 15:00, Lesung aus Italo Calvino „Orlando Furioso“
mit Marcos Bruiszís, Sprecher: Felix Briegel & Pietro Nickl
Maestro-Saal, Künstlerhaus, Sophienstr. 2, 30159 Hannover
Mi, 27. 06.18. 17.00, Finissage mit der Lesung der „Gruppe Poesie“
Barbara Macherius, Christa Eschmann, Dirk Strauch, Julia Sander, Marcus
Neuert, Monika Garn-Hennlich, Susanne Schieble, Tahere
Asghary, Tarja Sohmer,
Bürgersaal, Trammplatz. 2, 30159 Hannover
„Der rasende Roland“ – „Orlando furioso“ (1516) von Ludovico Ariosto ist der Hauptinspirator der Ausstellung. Er hat schon so viele Kunstwerke angeregt (Giambattista Tiepolo, Jean-Auguste-Dominique Ingres, Eugène Delacroix, Gustave Doré, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Luca Ronconi, Italo Calvino u.a.).
Als er für eine Frau seinen Verstand verlor, fuhr sein Freund mit dem Hippogryph bis zum Mond (den Ort der verlorenen Dinge), um dort seinen Verstand unter den Tausenden von Menschen auf der Erde verlorenen Dingen zu suchen.
Und Menschen verlieren ständig nicht nur Dinge, sondern auch Worte, Werte, Tierspezies, Naturressourcen, Beziehungen, Träume.
Wir selber machen uns so oft auf die Reise in der stillen Absicht, etwas Verlorenes wieder zu finden. Wie hat denn der Mond für den Freund von Roland ausgeschaut? Unter so vielen unwichtigen
Gegenständen suchte er etwas so Wertvolles wie den Verstand von Roland.
Und wie schaut ein Verstand aus? Der Verstand ist so schwer vorstellbar ...
Erinnerung ist viel mehr als eine Idee. Sie hat einen hohen Erkenntniswert, wirkt nicht rein therapeutisch auf unsere Seele: die Zeit still legen, eine Zeitlupe im Alltag einbauen – und gleich
kommen alte Emotionen wieder.
Roland war nur das erste Opfer der Wirklichkeit in der neueren Literatur, dann kamen Hamlet und Don Quijote dazu. In der Kunst allein gibt es den Trost für einen anscheinend verlorenen Kampf,
weil es in der Kunst nicht um Herrschaft geht, sondern um würdiges Scheitern.
Die Dimension der Zeit bleibt eine der grausamsten Wirklichkeiten, mit der sich der Mensch auseinandersetzen muss. Das Vergehen der Zeit hat eine zerstörerische Wirkung. Wenn man nichts tut,
hinterlässt sie nur Friedhöfe, oder noch schlimmer: das Nichts.
In dieser Auseinandersetzung haben KünstlerInnen aber einen Vorteil: Kunstwerke sind Zeichen, die auch Anderen – den Betrachtern – Vorteile einräumen. KünstlerInnen können mit dem mechanischen
Vergehen der Zeit ringen und Situationen, Dinge, Beziehungen vor dem Verschwinden, vor der Vergessenheit retten.
Worum geht es bei dieser Rettung? Geht es nur um die Form? Und leistet man damit nur Trauer-Arbeit, oder geht es um etwas Tieferes? Vielleicht geschieht doch viel mehr.
Ursula Jenss-Sherif, Die Schlangen,80x60, Bleistift+Frottage Barbara Sowa, Wiedersehen, 99 x 95 cm,Öl auf Hartfaser Ingrid Rogge, Süntel-Buche, Aquatinta
Shann Born-Kraeff, MAR PACIFICO, 200 x 120 cm, Öl auf Leinwand Rolf-H. Geller, Lichtdruck
Yasemin Kekec, 60 x 60 cm, Foto Birgit Schrader, Der Fischer von Carita, 42 x 53 cm, Aquatinta Petra Freese, Maispuppe, 50 x 70 cm
Karin Bach, 1. Bild: Seltsame Begegnungen, 49 x 30 cm, Tiefdruck Monotypie, 2. Bild: HIRAETH - ins Unbekannte, 30 x 49 cm, Tiefdruck, Monotypie Sabine Thatje-Körber: Rotkäppchen
Stefan Stettner, 1. Bild: Darf ich bessser sein?, 120 x 90 cm, Acryl auf Leinwand, 2. Bild: Entschlossen, 120 x 90 cm, Acryl auf Leinwand
Ludmila Sauerwein, Sehnsucht, 40 x 50 cm, Öl/Leinw. Gisela Schmid, Türmvon Babel, 21 x 30 cm, Aquatinta Antje Hinze, Verorenes Wissen, Objekt im Schellack
Hinrich Storch, Ort der verlorenen Dinge, 80 x 80 cm, Öl+Acryl auf Holz Antje Hinze, Ort der verlorere Dinge, Collage Robert Titze, Notturno, 49 x 82,5 cm, Lack auf Holz
Pietro Nickl, Sphinx Robert Titze, Blick in die Zukunft Irene Klaffke, Weißer Torso der Mondgöttin
Svetlana Bertram-Belash, Das verlorene Paradies Assunta Verrone. Orlando
Erka Ehlerding, O. T. E. Erhardt-Villanueva: Raub des Inkagoldes
Galina Kapitan, Venedig Marion Kerns-Röbbert, Die verlorene Sprache